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Mittwoch, 5. Mai 2021

Wie ich das ERSTE Mal vom rechten Weg abkam

Als Schüler hatte ich besonders gerne das Fach KUNST!

Da hatte ich in der Oberstufe das Glück und die Ehre, als Kunstlehrer den renommierten Düsseldorfer Künstler, Albert Fürst, Maler, Musiker und Schauspieler, als Lehrer und Mentor zu erleben. 
Albert Fürst war ein echtes ORIGINAL!

Albert Fürst hat mich ermuntert und gefördert, teilweise habe ich ihn in anderen Klassen, wenn er zu müde war, im Unterricht vertreten dürfen.

Er hat uns, auf dem Pult liegend, die 50 ARTEN des LACHENS nahegebracht und durch seine Persönlichkeit Sinn und Kunst vermittelt.
Sein großer schwarzer HUT hat das unmissverständlich unterstrichen.

Eine Stadtansicht von Florenz brachte ich für eines seiner Theaterstücke auf Papier: 4m x 8m, als Hintergrund für die Bühne, gemalt mit dem Schultafelschwamm und schwarzer Tinte.


Ytong-Plastik von mir. Unter Albert Fürst entstanden, seit ca. 1973
im Besitz von Albert Fürst. Verbleib unbekannt.

Albert Fürst war ab 1975 auch Chef im MALKASTEN, einer heute noch sehr lebendigen, altehrwürdigen Künstlervereinigung in Düsseldorf. Dieser Künstlerklub residiert in einem schlossähnlichen Anwesen nebst herrlichem Park an der nördlichen Düssel neben dem Schloss JÄGERHOF. 
Einmal lud er mich persönlich schriftlich zur Vernissage einer seiner Ausstellungen ein. Ich ging also, mit zerschlissenem Amiparka, rein in den MALKASTEN. Unten im Foyer, mit Blick die gigantische geschwungene Treppe empor, sah ich ihn: Albert Fürst, wild gestikulierend in einer Gruppe seiner Gäste und Bewunderer.


Als ich die halbe Schlosstreppe bewältigt hatte, ziemlich aufgeregt, fiel sein schweifender Blick auf mich, den kleinen Kunst-Schüler aus seiner Schule.



Zu meiner Verblüffung hielt er in der Konversation inne, dreht sich mit seiner markanten Künstlerfigur zu mir, breitete die Arme weit aus und rief mit einem konzertreifen Bass: 


Mein Schüler Krupp, herzlich willkommen! 
Und umarmt mich entgegen seiner schulischen Gepflogenheiten.


Mann, da war ich echt stolz! Und seine Freude war echt, wie ich dann bei einem Rundgang durch die Ausstellung bemerken durfte.


Jetzt zu dem Abkommen vom rechten Weg:


Dieser Albert Fürst hat sich insofern sehr engagiert für mich eingesetzt, das er mir einen Schülerjob als Assistent eines Künstlers an der Kunstakademie in der Düsseldorfer Altstadt verschaffte. 


Dort durfte ich diesem Menschen das Abziehen seiner Lithographien bewerkstelligen, ein lebensgefährlicher Job, weil der die schweren Steine immer bis zum Rand bearbeitete. Die tonnenschwere DruckRolle musste also von mir immer bis ganzganzkurz vor den Rand gefahren werden.


In diesen Zeiten, ca. 1971-1973 war die Düsseldorfer Kunstakademie ein ungeheurer inspirierendes Tollhaus. Zur Kunstakademie gehörte untrennbar auch die Düsseldorfer Altstadt, der Ratinger Hof, das Creamcheese, die politische Künstlerscene um Joseph Beuys, Andy Warhol und Kraftwerk. Marius Müller-Westernhagen hing da rum und der Beuys fuhr über den Rhein. Seine Fettecke hing an der Decke der Akademie.


Das alles verwirrte mich, zumal das mit den Frauen auch noch dazu kam. Meine Orientierung ging verloren! Der Kompass versagte, meine blaue Linie verzweigte sich in unzählige Wege in alle Richtungen.


So verließ ich, beeinflusst vom Job meines Bruders, die künstlerische blaue Lebenslinie, kam vom mir vorbestimmten Weg als Künstler ab, wendete mich stattdessen dem Konkreten zu: 


der Vermessung und dem Leben als Ingenieur.


Old Shatterhand war schließlich auch Vermesser!


Diesen Satz habe ich noch im Berufsleben gerne angeführt, wenn man mich gefragt hat, wo das Motiv für meine Berufswahl gewesen sei!


Samstag, 15. März 2014

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Sonnenuntergang Sylt Promenade

Sylt, Promenade vor dem Neuen Kurzentrum im Juli 2025, 23:00 Uhr Immer wieder supertoll!