Mittwoch, 12. Mai 2021

Autonummern Merkwürdigkeit

Gestern bin ich in Düsseldorf über eine längere Strecke zufällig einem Auto hinterher gefahren, das hatte eine, für mich nur, interessante Merkwürdigkeit!


Der Wagen hatte auf dem Nummernschild die Autonummer meines ersten grünen Volvos 142 S.  Das war so um 1980!

Exakt meine alte Düsseldorfer Nummer.

Irgendwie dachte ich, die gehört NUR zu mir! und zu MEINEM Volvo!

Der Kerl, der da drin saß, war aber eher unsympathisch. 
Warum?
Keine Ahnung! Aber ich gönn's ihm. Echt!

Mittwoch, 5. Mai 2021

Wie ich das ERSTE Mal vom rechten Weg abkam

Als Schüler hatte ich besonders gerne das Fach KUNST!

Da hatte ich in der Oberstufe das Glück und die Ehre, als Kunstlehrer den renommierten Düsseldorfer Künstler, Albert Fürst, Maler, Musiker und Schauspieler, als Lehrer und Mentor zu erleben. 
Albert Fürst war ein echtes ORIGINAL!

Albert Fürst hat mich ermuntert und gefördert, teilweise habe ich ihn in anderen Klassen, wenn er zu müde war, im Unterricht vertreten dürfen.

Er hat uns, auf dem Pult liegend, die 50 ARTEN des LACHENS nahegebracht und durch seine Persönlichkeit Sinn und Kunst vermittelt.
Sein großer schwarzer HUT hat das unmissverständlich unterstrichen.

Eine Stadtansicht von Florenz brachte ich für eines seiner Theaterstücke auf Papier: 4m x 8m, als Hintergrund für die Bühne, gemalt mit dem Schultafelschwamm und schwarzer Tinte.


Ytong-Plastik von mir. Unter Albert Fürst entstanden, seit ca. 1973
im Besitz von Albert Fürst. Verbleib unbekannt.

Albert Fürst war ab 1975 auch Chef im MALKASTEN, einer heute noch sehr lebendigen, altehrwürdigen Künstlervereinigung in Düsseldorf. Dieser Künstlerklub residiert in einem schlossähnlichen Anwesen nebst herrlichem Park an der nördlichen Düssel neben dem Schloss JÄGERHOF. 
Einmal lud er mich persönlich schriftlich zur Vernissage einer seiner Ausstellungen ein. Ich ging also, mit zerschlissenem Amiparka, rein in den MALKASTEN. Unten im Foyer, mit Blick die gigantische geschwungene Treppe empor, sah ich ihn: Albert Fürst, wild gestikulierend in einer Gruppe seiner Gäste und Bewunderer.


Als ich die halbe Schlosstreppe bewältigt hatte, ziemlich aufgeregt, fiel sein schweifender Blick auf mich, den kleinen Kunst-Schüler aus seiner Schule.



Zu meiner Verblüffung hielt er in der Konversation inne, dreht sich mit seiner markanten Künstlerfigur zu mir, breitete die Arme weit aus und rief mit einem konzertreifen Bass: 


Mein Schüler Krupp, herzlich willkommen! 
Und umarmt mich entgegen seiner schulischen Gepflogenheiten.


Mann, da war ich echt stolz! Und seine Freude war echt, wie ich dann bei einem Rundgang durch die Ausstellung bemerken durfte.


Jetzt zu dem Abkommen vom rechten Weg:


Dieser Albert Fürst hat sich insofern sehr engagiert für mich eingesetzt, das er mir einen Schülerjob als Assistent eines Künstlers an der Kunstakademie in der Düsseldorfer Altstadt verschaffte. 


Dort durfte ich diesem Menschen das Abziehen seiner Lithographien bewerkstelligen, ein lebensgefährlicher Job, weil der die schweren Steine immer bis zum Rand bearbeitete. Die tonnenschwere DruckRolle musste also von mir immer bis ganzganzkurz vor den Rand gefahren werden.


In diesen Zeiten, ca. 1971-1973 war die Düsseldorfer Kunstakademie ein ungeheurer inspirierendes Tollhaus. Zur Kunstakademie gehörte untrennbar auch die Düsseldorfer Altstadt, der Ratinger Hof, das Creamcheese, die politische Künstlerscene um Joseph Beuys, Andy Warhol und Kraftwerk. Marius Müller-Westernhagen hing da rum und der Beuys fuhr über den Rhein. Seine Fettecke hing an der Decke der Akademie.


Das alles verwirrte mich, zumal das mit den Frauen auch noch dazu kam. Meine Orientierung ging verloren! Der Kompass versagte, meine blaue Linie verzweigte sich in unzählige Wege in alle Richtungen.


So verließ ich, beeinflusst vom Job meines Bruders, die künstlerische blaue Lebenslinie, kam vom mir vorbestimmten Weg als Künstler ab, wendete mich stattdessen dem Konkreten zu: 


der Vermessung und dem Leben als Ingenieur.


Old Shatterhand war schließlich auch Vermesser!


Diesen Satz habe ich noch im Berufsleben gerne angeführt, wenn man mich gefragt hat, wo das Motiv für meine Berufswahl gewesen sei!


Dienstag, 4. Mai 2021

Wie ich zum zweiten Mal vom rechten Weg abkam !

Um das Jahr 1980, BAB ging gerade ab, das genaue Jahr weis ich nicht mehr, muss das gewesen sein. 

Mein Studium der Vermessung ging dem Ende entgegen. Ich war lebhaft in der Vermesser-Fachschaft engagiert. Mit der benachbarten Sportler-Fachschaft zusammen, wurden jährlich mit großem Aufwand die berühmten Sportler-Vermesser-Partys in der Aula der alten Pädagogischen Hochschule in Essen veranstaltet. Mit ca. 1000 Leuten war immer zu rechnen.

Aus diesem geilen Anlass wurde immer eine Music eingeladen, die in der riesigen Aula der Hochschule dann aufspielte, oder wer näher an den Leuten sein wollte, spielte im großen, höhlenartigen Foyer!

In diesem Jahr hatten wir GURUGURU Grove engagiert, als besonders geile Improvisations- und Meditations-Truppe. 

Als Mit-Organisator und Ex-Trommler hatte ich großes Interesse an Manni Neumeier, dem Kulttrommler der Band. Also stellte ich es so an, dass ich bei Einweisung und Aufbau mithalf. Dabei kam ich den GURUGURU-Leuten natürlich sehr nahe und besonders dem Manni Neumeier. GURUGURU entschieden sich für das Foyer, für die Höhle! Da war es für mich leichter, mich bei denen zu engagieren.

KKAB 2011

Während des Konzerts, in den Pausen kümmerte ich mich deshalb nur noch um die Musiker und die Band. Versorgte alle mit Bier und Schnittchen, sodass auch keiner sich beschwerte, wenn ich mich mit den rumliegenden Kongas, Tablas und Bongos am Konzert beteiligte. Der Manni gab mir mit zustimmenden Blicken und trommelnden Einlagen immer mehr Spaß an der Sache. Das war auch damals bei Konzerten nicht ungewöhnlich. Das Bier und und die allgemein aufgeladene heiße Party-Stimmung taten das Übrige.

So saß ich dann im Morgengrauen, nach Abbau und dem Konsum der Getränkereste in dem alten Setra-Tourbus der Band GURUGURU.

"Komm doch mit zu uns in die GURUGURU-WG, Klaus". 

Hatte der Manni beim bevorstehenden Abschied zu mir gesagt.

Dann wirst du Einer von uns, hatte er NICHT gesagt, aber ich hatte das, bei all dem freundlichen Gejamme und Gesaufe herausgehört!

Als ich mir dann, im Morgengrauen, nach Abfahrt vom Gelände, beim Anblick der fertigen Musiker in den Sitzen, meiner jetzt ungewissen, sehr von fremden Personen abhängigen Zukunft, Angst und Bange wurde - es erinnerte mich sehr an den Besuch von Kristiania 1971 in Kopenhagen, der mich sehr geschockt hatte - kämpfte ich mich aus meinem Sitz, stolperte zum Fahrer und sagte, als wir an der Rüttenscheider Str. an der roten Ampel standen: 

"Kannste mich hier raus lassen, ich wohn hier?!"

So sprang ich erfrischt und freudig da raus aus dem alten Setra

Ich schaute denen noch nach und sah, dass der Manni mir noch fragend und traurig hinterherschaute, obwohl ich dachte, der schläft.

Im Morgenlicht sah ich den Setra entschwinden, Musikerleben ADE!

Mein spießiges VermessungsStudentenleben hatte mich wieder! 


Coole Posts

Sonnenuntergang Sylt Promenade

Sylt, Promenade vor dem Neuen Kurzentrum im Juli 2025, 23:00 Uhr Immer wieder supertoll!