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Montag, 2. Mai 2022
Als Kriegsdienstverweigerer steht man jetzt wieder blöd da!
Dame am Boden
Wenn man so regelmäßig zur gleichen Zeit fährt, sind immer die gleichen Leute im Bus wie jeden Tag. Die kennt man dann, zumindest vom sehen.
Dann, kurz vor einer Kreuzung, macht der Busfahrer im Schreck aus vollem Tempo, einen Tritt auf das Bremspedal.
Ein alter VW als Linksabbieger hat dem Bus die Vorfahrt genommen. Konnte ich gut sehen von meinem Sitzplatz. Die Bremsung war ein kurzer Schreck des Fahrers, der Bus fährt, ohne zum Halten gekommen zu sein, weiter in die Haltestellenbucht, kurz hinter der Kreuzung, und stoppt dort.
Was die Sache erwähnenswert macht kommt jetzt!
| Im Bus |
Mitbekommen hatte ich eigentlich nur das, was vorne geschah.
Das, was hinten passierte, wurde ich erst gewahr, als der Bus nicht weiterfuhr.
Im Drehbereich des Gelenkbusses lag eine Dame am Boden. Der Busfahrer verließ den Fahrerbereich, ging nach hinten durch.
Als ausgebildeter Ersthelfer entschloss ich mich, mal nachzusehen, ob ich tätig werden musste.
Der Fahrer kümmerte sich jetzt über Funk um Hilfe.
Ich beugte mich herunter zu der Dame, fragte nach dem Befinden, ob ich ihr aufhelfen solle.
„Nein, Nein, der Rücken, ich kann nicht hoch!“
Unmittelbar neben uns steht ein weiterer Fahrgast, mit feinem gebügeltem Trenchcoat und lederner Aktentasche und hält sich an einer der Haltestangen fest.
Derweil spreche ich der am Boden liegenden Dame Mut und Trost zu, Hilfe, Notarzt ist unterwegs, knöpfe den oberen Knopf ihrer Bluse auf und halte ihr die Hand.
Den Mann an der Haltestange frage ich, ob er gesehen habe, wie die Dame gestürzt ist.
Dabei stellt sich heraus:
„Ich bin der Ehemann!“
Da fällt mir das Gesicht zusammen, bin nahezu erschrocken! In dieser Situation hatte ich vergessen, dass die beiden immer zusammen auftraten, nebeneinander saßen.
Ach, sie sind der Ehemann!
...dann können sie ja hier übernehmen, ich muss weiter zu meiner Arbeit
gehe noch zum Fahrer, um meine Zeugendaten zu hinterlassen und mache mich zu Fuß auf den nur noch kurzen Weg. Der Bus stand ja, auf den Notarzt wartend.
Danach, nach einigen Wochen ging es weiter vor Gericht.
Dort, auf dem Flur die feinen Leute, die so tun, als kennen sie mich nicht. Erst später ist mir klar, warum.
Ich war natürlich Zeuge der Verkehrsgesellschaft. Also auf der anderen Seite.
Der Anwalt der Geschädigten bezweifelt massiv meine Angaben, stellt das fast als Lügen dar. Das hat mich erschreckt, aber ich bleibe bei meiner Aussage.
Allerdings war erkennbar, dass das Gericht mir als Vermessungsingenieur bei den wichtigen Entfernungs- und Zeitangaben doch einigen Glauben schenkte, was auch daran erkennbar war, dass die Anwälte der Verkehrsgesellschaft sich zufrieden und entspannt in ihren Sitzen zurücklehnten und die Kleidung lockerten.
P.S. Die Dame hatte sich nur leicht verletzt. Den Busfahrer traf keine Schuld.
Freitag, 29. April 2022
Angst 2.0
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