Treffen im Brackwasser
Das Pullen geht weiter, der Wind schiebt mit. Auf den jetzt aufkommenden Segler zu. Wortlos ist man sich einig, der Segler ist Ausweg oder Unterstützung oder wenigstens Unterbrechung. Ist er gerufen worden, ist er informiert? Wer soll das sein?
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| Verkrautetes Wasser |
Sie drehen sich zu viel um. Um in die Fahrtrichtung zu sehen, um das Ziel zu erkennen, um überhaupt die Orientierung nicht zu verlieren.
Piet, der gerade pullt, fragt:“Siehst du den Stander?“
„Wo?“
..in den Wanten?“
„Der ist zu weit weg, der kommt nicht voran, wir sollten irgendwie auf den zuhalten!”
antwortet Gerrit.
Es dauert noch fast eine Stunde, eine Stunde pullen, bis man Einzelheiten erkennen kann. Einen Stander der de Witts. Könnte so sein. Kann aber auch nicht. Es ist eine kleine Brigg. Bestimmt kein Fischer!
Das Wetter wird jetzt schlechter. Der Westwind dreht langsam. Wolken kommen schräg von See, tiefhängende Wolken, dunkel. Aber es ist bald Mittag, es frischt auf. Auch wird es immer kälter, trotz August. Die Gesichter sind rot, die Hände schrumpelig nass. Aufgeben kann man nicht. Was für ein Mist. Der Schock vom Morgen wird durch Wind und Wetter vergessen. Die Welle und die Pinne nehmen alles in Beschlag. Ob der Kahn hält, der ist doch schon als schrottig liegen gelassen worden. Bis jetzt zieht er noch wenig Wasser, kein Grund zur Unruhe. Es scheint nicht mehr zu werden, nasse Stiefel gibt's trotzdem.
Aber lieber nasse Stiefel, als verbrannte Stiefel.

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Nur zu! Ich freue mich über Dein Feetback!